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Junge Menschen sensibilisieren

Mit bunten Farben gegen braune Parolen lautet der Titel der Ausstellung mit dem dazugehörigen Workshop, den Irmela Mensah-Schramm ins Leben gerufen hat.

 

Am Donnerstag, den 10. September besuchte eine achte Klasse des Louise-Henriette-Gymnasiums die Ausstellung und wurde selbst Teil des Projekts.

Mit bunten Farben gegen braune Parolen lautet der Titel der Ausstellung mit dem dazugehörigen Workshop, den Irmela Mensah-Schramm ins Leben gerufen hat.

Am Donnerstag, den 10. September besuchte eine achte Klasse des Louise-Henriette-Gymnasiums die Ausstellung und wurde selbst Teil des Projekts. Die 27 Schülerinnen und Schüler gestalteten die fremdenfeindlichen Hassparolen zu positiven Botschaften. Sie veränderten Symbole zu bunten Bildern und setzten sich gleichzeitig inhaltlich damit auseinander. Aus „Multikultur – nein Danke“ wurde „Nazikultur – keinen Gedanken dran verschwenden“ und aus „Lasst Menschen verrecken“ entwickelte eine Schülerin „Lasst Menschen vertrauen“. Statt „Ausländer rein in die Gaskammer“ ist nun „Ausländer rein in die Sicherheit! Wir sind für euch da.“ zu lesen. Über die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler sagt Frau Mensah-Schramm: „Ich bin beeindruckt, dass immer wieder neue Ideen zur Gestaltung entstehen – auch in den über zwölf Jahren, in denen ich diese Workshops durchführe.“ Die Lehrerin, Frau Reinhard, erklärte, dass diese Klasse sich bereits im vergangenen Jahr intensiv mit den Themen Flucht, Krieg und Asyl befasst habe und unter anderem ein Theaterstück zum Thema inszeniert hatte. „Ich möchte alle Schülerinnen und Schüler sensibilisieren.“, sagt sie. Genau das möchte Frau Mensah-Schramm auch. „Ich möchte den Blick der jungen Menschen dafür schärfen, dass nicht nur die vergangenen Ereignisse, die im Geschichtsunterricht behandelt werden, wichtig sind, sondern auch das Heute. Ich sehe mein Projekt als eine Brücke vom `War´ zum `Ist´. Was geschehen ist, können wir nicht mehr rückgängig machen. Doch was jetzt passiert, darauf können wir Einfluss nehmen.“ Einige Schülerinnen schrieben ins Gästebuch, es habe ihnen sehr gut gefallen und sie fänden das Workshop-Angebot gut.

Irmela Mensah-Schramm hat es sich selbst zur Aufgabe gemacht, menschenverachtende Parolen im öffentlichen Raum, an Gebäuden oder auch in Form von Aufklebern mit allen Mitteln zu entfernen oder umzugestalten und dem Fremdenhass auf diesem Weg eine öffentliche Plattform zu entziehen.

Sie berichtete der Klasse vor Beginn des Workshops darüber, wie sie gerade am 9. September in Jüterbog die antisemitische Parole „Sandra ist eine Judensau“ übersprüht hätte. „Beim Lesen dieser Zeilen war ich schockiert und konnte nur noch mit schwarzer Farbe reagieren. Die Kreativität, wie sie die jungen Leute in den Workshops entwickeln, konnte bei mir in dem Moment leider nicht aufkommen.“