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Kontinuität an Schulen gefährdet

Zum Ende des Schuljahres. Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin Gerrit Große:

Ein ereignisreiches Schuljahr mit vielen Neuerungen und zusätzlichen Aufgaben, wie Zentralen Vergleichsarbeiten oder Probeunterricht, liegt hinter Kindern, Lehrkräften und Eltern.

Zum Ende des Schuljahres. Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin Gerrit Große:


Ein ereignisreiches Schuljahr mit vielen Neuerungen und zusätzlichen Aufgaben, wie Zentralen Vergleichsarbeiten oder Probeunterricht, liegt hinter Kindern, Lehrkräften und Eltern. Am Ende des Schuljahres sei vor allem den Lehrkräften gedankt, dass sie unter schwierigsten Bedingungen ihr Bestes gegeben haben, um Kindern gute Bildung angedeihen zu lassen.
Viele Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gehen jedoch mit einem unguten Gefühl und mit viel Frust in die wohlverdienten Ferien.

Lehrkräfte werden zum neuen Schuljahr kreuz und quer durchs Land ver- bzw. umgesetzt. Für viele Betroffene ist das Verfahren teilweise intransparent und nicht nachvollziehbar. Vielen Schulen drohen chaotische Zustände. Schulprofile werden aufs Spiel gesetzt, Lehrkräfte müssen fachfremd, in Schulstufen, für die sie nicht ausgebildet sind, unterrichten, Unterrichtsausfall ist vorprogrammiert. Damit gefährdet die Landesregierung die von ihr selbst postulierte „verlässliche Schule“ Eltern sind frustriert, die Proteste häufen sich. Kinder trauern um ihre „Lieblingslehrer“, Lehrkäfte sind demotiviert. Das bisher nicht gekannte Ausmaß der Versetzungen ist Ergebnis einer mangelhaften Abstimmung zwischen Bildungsministerium und Schulämtern und einer insgesamt verfehlten Personalpolitik der Landesregierung im Bereich Schule, für die die Kinder bezahlen müssen: 905 Lehrerstellen werden zum Schuljahr 2008/09 gestrichen. Die versprochene Vollbeschäftigung für bisher teilzeitverbeamtete Lehrkräfte ist nicht ausfinanziert.
Lehrkräfte, die sich nicht freiwillig zur Teilzeitarbeit bereit erklärt hatten, werden jetzt mit Versetzung „bestraft“. Lehrkräfte, die in der DDR ihr Studium absolviert haben und seit 18 Jahren erfolgreich in der gymnasialen Oberstufe unterrichtet haben, werden jetzt von der Sekundarstufe II in Grundschulen und Sekundarstufen-I-Schulen eingesetzt – mit der Begründung, sie hätten keine Befähigung für die gymnasiale Oberstufe erworben. Kontinuität und Verlässlichkeit als wichtige Voraussetzungen für guten Unterricht bleiben dabei auf der Strecke. Durch eine Erfüllung der Forderung der LINKEN, die Bildungspolitik nicht zur Haushaltssanierung zu missbrauchen, wäre das jetzige Dilemma vermeidbar gewesen.