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Ortsverband

Kranzniederlegung am Denkmal von Karl Neuhof

Bei der Kranzniederlegung hielt Peter Neuhof, der Sohn von Karl Neuhof, eine kurze Ansprache:

Zu dieser Stunde vor 74 Jahren, um 16 Uhr 20, endete das Leben von Karl Neuhof in der Station Z des faschistischen Konzentrationslagers durch Genickschuss. Karl Neuhof, deutscher Jude und Kommunist im Widerstand gegen die Braunen, Unterstützer der sogenannten Knöchel-Organisation, der neugeschaffenen Inlandsleitung der KPD. Ein Mitglied der Leitung wohnte bei uns, natürlich illegal. Anfang 1943 setzte eine groß angelegte Verhaftungselle ein. Über 200 Verhaftungen erfolgten im Januar und Februar, Prozesse über Prozesse, über 50 Todesurteile. Der Generalstaatsanwalt schrieb an den Oberreichsanwalt bei Volksgerichtshof: "Das Verfahren gegen Karl Israel Neuhof ist an die Polizei abzugeben". Das bedeutete KZ, das war das Todesurteil. Jude und Kommunist, das war zuviel. Gegen Juden fanden seit dem Sommer 1943 keine Gerichtsverfahren mehr statt.

Einst trug die Schule in Glienicke den Namen meines Vaters. Das ist lange her, aber nicht vergessen. Vergangenheit - Gegenwart? Ein paar Gedanken dazu im Sinne von Karl Neuhof. In vielen Parlamenten, nicht zuletzt im Bundestag, erheben heute Nachbraune ihre Stimme. Ich meine die AfD. Eine Alternative für Deutschland? Mit rassistischen, nationalistischen, ja faschistischen Parolen? Geschichte wiederholt sich nicht. Können wir da so sicher sein? Es gab schon einmal eine Alternative für Deutschland. Die hieß damals NSDAP, die Partei Hitlers. Wir wissen, wie es begann und wie es endete. Die AfD werde schon zerfallen, sich selbst zerlegen. Damals 1933 dachten das auch viele von der NSDAP. Es bekämpften sich Kommunisten und Sozialdemokraten.

Natürlich schreiben wir nicht das Jahr 33, aber nicht nur in Dresden und anderswo grölen "besorgte" Bürger, angestachelt von üblen Hetzern, ihre Hasstiraden. Überall erstarken die sogenannten Populisten, wohin wir auch blicken. In Polen Skandinavien, Tschechien, Ungarn, Österreich, Frankreich und und und ... Und in Sachsen erhielt die AfD zur Bundestagswahl die meisten Stimmen. Besorgnis erregende Entwicklungen - Alexander Gauland, einer der Anführer der AfD, meint, wir, die Deutschen könnten stolz sein auf unsere Soldaten. Er meint damit aber die Soldaten, die auf Befehl und auch sehr willig Europa überfallen haben. Aus Gauland und anderern spricht der Geist, nein der Ungeist der Vergangenheit. Da ist nun Widerstand angesagt und er regt sich auch schon. Stimmen der Vernunft, Demokraten jeglicher Farbe sind gefragt. Werden sie das Geschrei der Neofaschisten und der ihnen Nachlaufenden übertönen, zum Schweigen bringen? Ich hoffe es.

Stoppen wir gemeinsam die AfD. Wo auch immer. Auch in Glienicke.