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Positionen/ Ideen zu den örtlichen Handlungsschwerpunkten für das Sanierungsgebiet“ Oranienburg- Innenstadt“

In den folgenden Punkten finden sich Überlegungen zu möglichen Entwicklungen von örtlichen Handlungsschwerpunkten wieder, die Mitglieder der Partei Die Linke zusammengetragen haben. Uns ist dabei bewusst, dass viele Ideen teilweise noch weiter gefasst werden müssten, spiegeln aber einen auf die aktuellen Gegebenheiten/ Erwartungen angepassten Ansatz wider.

Über allen steht für uns eine Breite Einbeziehung der Oranienburger im Rahmen eines partizipativen Beteiligungsprozesses.

 

  1. Überlegungen zu den örtlichen Handlungsschwerpunkten

 

Schlossplatz mit südlichen Baufeldern

Dieses Gebiet ist auf Grund der herausragenden räumlichen zentralen Lage in unmittelbarer Schlossnähe und Havelufer eine zentrale Potenzialfläche zur Erhöhung der Attraktivität und Belebung der Innenstadt.

 

Dabei ist es richtig, die denkmalpflegerischen Belange im Kontext der barocken Stadtstruktur zu berücksichtigen, um dem ursprünglichen Charakter des Gebietes zu entsprechen.

 

Den Überlegungen der Stadt, hier eine öffentliche Nutzung durch Ansiedlung von Verwaltungsstrukturen zu etablieren, kann nicht völlig unkritisch begegnet werden.

Die Schaffung von weiteren Verwaltungsstrukturen in diesem Gebiet führt zu einer begrenzten Belebung während der Geschäftszeit der Verwaltung, aber außerhalb dieser Zeiten entstehen „tote“ Gebäude und unattraktive Aufenthaltsräume.

 

Daher ist die inhaltliche Gewichtung (Nutzungsplanung) des Planungsgebietes zu überdenken. Insbesondere unter dem Aspekt, dass der Landkreis Oberhavel auf angrenzenden Flächen die Erweiterung seiner Verwaltung plant. Die Überlegungen/ Planungen des Landkreises sind zwingend in die Gesamtbetrachtung mit einzubeziehen. Eine davon losgelöste Bebauung im Sinne einer reinen funktionsorientierten Insellösung ist abzulehnen.

 

Bei Ansiedlung derartiger Verwaltungsstrukturen, wie Stadtverwaltung in einem eventuellen neuen Hotel Eilers und/ oder der Bau eines Hauses der Wirtschaft und die Schaffung von Wohnraum in diesem Gebiet ist eine lebendige Nutzungsmischung anzustreben.

 

Eine duale Nutzung des Gebäudes (Hotel Eilers), zum Beispiel als dringend für Oranienburg benötigtes kulturelles Zentrum für größere Kulturveranstaltungen im Zentrum, wäre anzustreben und würde wesentlich zur Anhebung der Attraktivität des Gebietes beitragen.

Die Schaffung eines Hauses der Jugend mit Kunst und Kulturveranstaltungen sowie eventuell ein öffentlicher Theaterplatz (in Richtung Havelufer) im Zusammenhang oder in Nähe mit derartigen geplanten Gebäuden wäre ebenso eine gute Idee zur Belebung dieser Räume.

 

Mit der Bebauung des Baufeldes Berliner Straße, Havelstraße, Breite Straße und Blutgasse muss eine Lösung für den ruhenden Verkehr gefunden werden. Bei der Bebauung sollten bei den Nutzungsverhältnissen in den Gebäuden im Erdgeschoss, kleinteiligere Flächen für Gewerbe, Kunst oder Kultur angeboten, die Obergeschosse für verschiedenste Wohnformen genutzt werden. Hinsichtlich des ruhenden Verkehrs könnte der Bau einer separaten Quartiersgarage eine Lösung sein oder die Schaffung von Parkraum in einer Tiefgarage und in Teilen des Erdgeschosses. Auch bei diesen Planungen ist der zu erwartende Wandel der Mobilität zu berücksichtigen. So sind schon jetzt die Voraussetzzungen z. Bsp. für Elektroladestationen zu berücksichtigen.

Das Dachgeschoss des Innenhofes und der Innenhof selbst sind zu begrünen und mit Spiel- und Freizeitelementen auszustatten, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Weiterhin sind die Begrünung der Fassaden und Dächer generell zu prüfen und ggf. im B- Plan festzuschreiben.

 

Rungestraße

Die Schaffung von Baurecht auf der Fläche Rungestraße ist weiter voranzutreiben.

Der Verkauf des Grundstück ist auf Grund des Grundsatzbeschlusses der SVV abzulehnen und auch auf die städtischen Gesellschaften anzuwenden. Eine Entwicklung des Grundstücks sollte unter der Beteiligung der WOBA/ Oranienburg Holding erfolgen.

 

Zielstellung sollte die Schaffung eines aus verschiedensten Aspekten heraus attraktiven Anziehungspunktes in der Stadt sein (vielfältiges breites Verkaufs- und Dienstleistungsangebot, attraktiver Aufenthaltsbereich, Gastronomie) sowie eine hohe Aufenthaltsqualität im Außenbereich, mit viel Grün und Begegnungsflächen.  

Im Rahmen der Bebauung ist die Situation für den ruhenden Verkehr deutlich zu verbessern. Die Zufahrt erfolgt über die Rungestraße, die Bernauer Straße ist entsprechend für den Individualverkehr zu beruhigen.

 

In den Obergeschossen ist Wohnraum in einer entsprechenden Mischung/ Staffelung der Mieten (sozialverträglich) zu schaffen.

 

Zur Gestaltung der Fläche regen wir einen Planungswettbewerb an. Die Entscheidung einer Wettbewerbskommission und deren Ergebnis/ Begründung sind der Öffentlichkeit vorzustellen.

 

Bernauer Straße

Die Diskussion und Prüfung von Vorschlägen für kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zu Attraktivierung der Bernauer Straße (z.B. einladende Beleuchtungskonzepte, einheitliche und attraktive Stadtmöbel, ein System von Wegweisern, ein Parkleitsystem, Trinkwasserspender etc. sind im Rahmen der weiteren Planungen zu den örtlichen Handlungsschwerpunkten fortzusetzen.

 

Die bereits vorliegenden Vorschläge zur Erhöhung der Attraktivität des nördlichen Bereichs des Boulevards Bernauer Straße werden prinzipiell begrüßt.

 

Die konkrete vorgeschlagene Lösungsvariante der Bank mit einer extra hoher Lehne erscheint jedoch nicht günstig, da sie durch die Positionierung an einem Verkehrsknotenpunkt weder zum Verweilen einlädt und optisch in der vorgestellten Form sogar eine Barriere für den Eingangsbereich Havelpassagen darstellt.

Als Treffpunkt für Einkäufer und Nutzer der Havelpassagen sollte eine andere Lösung an dieser Stelle geschaffen werden, eventuell eine andere originelle künstlerische Version einer Bank oder offenen stationären massiven Sitzgruppe oder ein kleineres Kunstobjekt.

Die Sinnhaftigkeit von sogenannten Zwitscherelementen gerade an dieser verkehrsintensiven Stelle ist anzuzweifeln.

Sie könnte an dieser Stelle in Verbindung mit der Verkehrssituation sogar als störend/ nervend empfunden werden.

 

Insgesamt ist bei Neubau- und Sanierungsschritten eine architektonische und farbliche Anpassung und Einordnung in das Gesamtensemble der umliegenden Gebäudestrukturen zu beachten.

Es darf nicht zugelassen werden, dass sich solche Fehlentwicklungen, wie der Bau des Italieners (Andrè- Pican Straße/ Ecke Bernauer Straße, wo das Gebäude durch völlig von den Umgebungsbauten abweichende Gebäudehöhe negativ hervorsticht)  wiederholen.

 

Auf der südlichen Seite der Bernauer Straße könnte eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch Aufstellung von ein oder zwei Kleinskulpturen / Kunstobjekte sowie eine weitere Begrünung durch eine schönere Bepflanzung in passenden Pflanzkübel erzielt werden.

 

Zu erwägen wäre auch eine Aufstellung von einem oder zwei Kleinkunstobjekten auch auf der nördlichen Seite der Bernauer Straße.

 

Maßnahmen zur Schaffung einer Verkehrsberuhigung zu bestimmten festgelegten Zeiten zur Förderung des Innenstadtlebens sollten für die Bernauer Straße untersucht werden.

Dafür wäre dann die Schaffung einer Stadtbuslinie und die zeitlich begrenzte aber in zeitlichen Intervallen sich wiederholende Freigabe von Straßenbereichen für die ausschließliche Nutzung durch Radfahrer und Fußgänger in der Innenstadt hilfreich.

Die Vorbereitungen für temporäre Sperrungen, um zusätzliche Flächen für Begegnung und Freizeitgestaltung auf der Bernauer Straße zu schaffen, sind zu berücksichtigen.

Die positiven Auswirkungen auf das Innenstadtleben könnten zunächst in einem Pilotprojekt für eine bestimmte Periode untersucht werden.

 

 

Bahnhofsumfeld

 

Die bisherige Entwicklung ist erfreulich. Die im Konzept vorgestellten weiteren Schritte zu vorbereitenden Maßnahmen/ Konzepten / Strategien werden begrüßt. Anzustreben ist eine bessere Verflechtung des Bahnhofumfeldes mit dem Geschäftsbereichen um die Bernauer Straße bzw. in Richtung Lehnitzstraße, eine stadtraumtragende Lösung des P+R Angebotes durch Bau eines Parkhauses im Bereich Lindenstraße/ Stralsunder Straße (Parkdeck auf dem jetzigen P+R- Parkplatzes. Anzustreben ist auch eine bessere Erreichbarkeit der Bahnsteige, wie Zugang von der Südseite und Zugang zum Bahnhof von der Neustadt aus. Es ist nach neuen Mobilitätsangeboten im Bahnhofsumfeld zu suchen, Fahrrad- oder E-Bike- Verleih, Elektroroller o.ä.

 

Als weitere Handlungsschwerpunkte werden u.a. die Errichtung eines Schallschutzes für die Bahnanlage angesehen.

 

Eine wesentliche Maßnahme zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und zur Verbesserung der klimatischen Verhältnisse sollte die stärkere Begrünung des Areals sein.

 

Neben der Begrünung des Bahnhofvorplatzes, Beschattung von Flächen durch Bäume, Pflanzkübel mit Stauden und Blumen, ist auch eine Begrünung von Fassaden (z. Bsp. Fahrradparkhaus) zu prüfen.

Unter den gleichen Aspekt sind die Flächen vor dem Runge Gymnasium und vor der Post, um zu gestalten.

 

Die Flächen zwischen Stralsunder Straße, Bahndamm und Bernauer Straße werden zur Grünfläche umgestaltet, wie es bereits in Vorschlägen aus den Jahren 2005/ 2006 zur Fortschreibung des Rahmenplanes Sanierungsgebiet zu entnehmen war.

 

 

Fischerkiez

 

Die Zielsetzung, das Gebiet Fischerkiez als attraktives, grünes Quartier mit Modellcharakter und starkem Freiraum- und Wasserbezug sowie vielfältigen Nutzungsangeboten für ALLE zu entwickeln, wird vollständig unterstützt.

 

Hier bietet sich die Gelegenheit, im unmittelbaren Stadtzentrum und Wassernähe ein weiteres überaus attraktives öffentliches grünes Aufenthaltsgebiet für die Oranienburger und die Besucher der Stadt zu errichten, das in Verflechtung und Wechselwirkung mit den Gebieten Schlossvorplatz, Bernauer Straße aber auch der Entwicklungsachse in nördliche Richtung mit neuem touristischem Zentrum und Kayserhafen gesehen werden muss.  Dieses Gebiet hat damit ebenfalls eine überaus wichtige Bedeutung für den zukünftigen Charakter der Innenstadt.

 

Die genannten Entwicklungsleitlinien - nachhaltige Quartierentwicklung, Wasser und Grün für alle, Städteräumliche Verknüpfung werden vollkommen begrüßt.

Die Fläche westlich des Fischerweges ist als öffentlich zugängliche Region/öffentlicher Begegnungsort mit hoher Aufenthaltsqualität zu entwickeln. Hier könnte sich eine Park- und Blumengartenanlage und ein besonderer, lukrativer Abenteuerspielplatz mit Bezug zum Wasser (z.B. großes Piratenschiff oder ähnliches) wieder finden.

Zur Quartiersentwicklung Grünes Quartier östlich des Fischerweges sollte tatsächlich eine sehr aufgelockerte, eher sich zurücknehmend wirkende Quartiersstruktur mit Anpassung an und in die Parkanlagen in östlicher Richtung erfolgen. Ebenso könnten sich in diesem Bereich Flächen für Urban Gardening wiederfinden.

Keinesfalls sollte eine Bebauung mit stattlichen Stadtvillen in Reihe und hoher Baustruktur (ähnlich, nördlich der Schlossbrücke) unmittelbar angrenzend am Fischerweg durchgeführt werden.

Eine kleinteilige gewerbliche Nutzung, z.B. Gastronomie, Dienstleistungen im Sinne eines lebendigen Stadtquartiers sind möglich.

Eine zukünftige Fortsetzung der Havelpromenade/ Fuß -und Radweg auf östlicher Flussseite und die Anbindung der Pferdeinsel an diesen Bereich ist anzustreben. Im weiteren Verlauf sind ein oder zwei zusätzliche Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer zur Verbindung beider Uferseiten im Bereich Schlossbrücke bis zur Dropebrücke wünschenswert.

Gleichzeitig sollte geprüft werden, ob der Althavelarm im Bereich der Pferdeinsel teilweise ausgebaggert und wieder belebt werden kann. Damit könnte auch das Baden und Schwimmen von der Grünfläche aus (heutiges Gelände von Möwe - eine einvernehmliche Lösung ist notwendig) wieder möglich werden, wie es schon einmal war.

 

Ein weiteres übergreifendes Thema zur Attraktivierung des Zentrums ist die Lösung der verkehrlichen Situation. Hier kann und muss aus unserer Sicht der Schwerpunkt auf einen attraktiven ÖPNV gelegt werden. Hierzu gehört eine Stadtbuslinie, Rufbusse und auch in Zukunft gedachte autonome Fahrverbindungen, die bestimmte Routen abfahren. Dies könnte von unterschiedlichen Punkten/ Quartieren der Stadt und von Parkplätzen im Außenbereich in die Innenstadt und zum Bahnhof erfolgen, um diesen Bereich vom Individualverkehr zu entlasten. Antriebstechnik könnte hierbei neben E- Motoren auch Fahrzeuge mit Wasserstofftechnik sein.

 

 

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