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Armutszeugnis für Oberhavel

 Am Montag wurde im Oberhaveler Ausschuss für Wirtschaft, Kreisentwicklung, Verkehr und Vergaben eine sogenannte „Bedarfsanalyse“ zur Busanbindung der Gedenkstätte Sachsenhausen vorgestellt. Dazu wurden elektronisch die einsteigenden Fahrgäste der Linie 804 an der Haltestelle am Bahnhof Oranienburg in Richtung Malz und an der Gedenkstätte Sachsenhausen in die Gegenrichtung gezählt. Die Zählung fand in der Zeit vom 4. bis 29. Januar statt. Geschäftsführer der Oberhaveler Verkehrsgesellschaft, Klaus-Peter Fischer, kommt auf Grund dieser Zählung zum Ergebnis, dass die angebotenen Kapazitäten ausreichen. „Für eine qualifizierte Bedarfsanalyse reicht es nicht aus, Fahrgäste zu zählen.“, so Ralf Wunderlich, Kreistagsabgeordneter der LINKEN und Mitglied im Wirtschaftsausschuss. Wunderlich fordert, dass der Kreis für eine Analyse des Bedarfes auch die potenziellen Fahrgäste zählt bzw. befragt. „Ich hätte erwartet, dass der Landkreis das Gespräch zur Gedenkstätte sucht oder die Besuchergruppenführer befragt.“, so der Abgeordnete. Er bot dem zuständigen Dezernenten, Egmont Hamelow, an, sich mal einen Tag bei der LINKEN Oberhavel in der Bernauer Straße aufzuhalten. „Bei uns laufen zu Spitzenzeiten täglich 1.000 BesucherInnen der Gedenkstätte vorbei. Die können sie bei uns gerne zählen oder sie suchen das Gespräch mit den Guides und fragen nach, ob sie den Bus nutzen würden, wenn der öfter fahren würde.“ Unverständnis äußert Wunderlich darüber, dass es nach Aussagen Fischers nicht möglich war, zu recherchieren, was für ein besonderer Anlass am 27. Januar zu einem erhöhten Besucheraufkommen führte, der Tag, an dem das Konzentrationslager Ausschwitz befreit wurde und der seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ist. „Es ist für Oberhavel ein Armutszeugnis, wenn internationale Gäste nach Oranienburg kommen und bei Wind und Wetter zur Gedenkstätte kein ausreichendes Busangebot vorfinden.“ so Wunderlich abschließend.