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Beschluss zur Dr. Hugo- Rosenthal- Oberschule in Borgsdorf realitätsfern und verantwortungslos

Erklärung der Fraktion DIE LINKE im Kreistag Oberhavel zur Situation der Schulstandorte im S- Bahn -Bereich (Mikroterritorium 3)

 

Die Linke im Kreistag Oberhavel bedauert den am 29.01.09 auf der Stadtverordnetenversammlung Hohen Neuendorf von CDU, SPD/FDP und Bündnis 90 /Die Grünen eingebrachten und dann mehrheitlich gefassten Beschluss, die Dr. Hugo- Rosenthal- Oberschule in Borgsdorf auslaufen zu lassen und schon in diesem Schuljahr keine 7. Klassen aufnehmen zu wollen. Dieser Beschluss ist realitätsfern, unsolidarisch und von hoher Verantwortungslosigkeit getragen. Realitätsfern deshalb, weil die Kapazität der beiden Züge in Borgsdorf derzeit noch dringend benötigt wird- noch sind schließlich weder Birkenwerder noch Mühlenbeck als 6- zügige Gesamtschulen ausgebaut. Demzufolge kann das Schulamt einer Nichteinrichtung von 7. Klassen gar nicht zustimmen Verantwortungslos ist es deshalb, weil die Eltern und Sechstklässler sich derzeit in der schwierigen Entscheidungsphase für eine weiterführende Schule befinden. Es ist schon erstaunlich, dass gerade CDU und SPD ein solches Gesamtschulbekenntnis abgeben. Sie haben auf Landesebene ein Schulsystem auf den Weg gebracht haben, das nach wie vor an fehlender Durchlässigkeit krankt und die Bedingungen für den Erhalt von Gesamtschulen erheblich verschlechtert. Die Eltern wollen übrigens nicht nur im S- Bahn - Bereich, dass Ihre Kinder länger gemeinsam miteinander lernen, dass die Entscheidung über den weiteren Bildungsweg nach der 10. Klasse möglichst spät getroffen wird- und natürlich wollen sie vor allem die in Birkenwerder auf Grund der Integration von Kindern mit Behinderungen möglichen kleinen Klassen und die gute Konzeption dieser Schule. Der Gesinnungswandel bei CDU und SPD war noch im Dezember- Kreistag ( Herr Rink/ CDU und Frau Lindner/ SPD sind auch Mitglieder des Kreistages) nicht zu merken. Eine Initiative zum schnellen 6- zügigen Ausbau der Regine- Hildebrandt- Gesamtschule in Birkenwerder gab es von beiden nicht. Stattdessen versuchen sich die Antragsteller jetzt in Birkenwerder einzukaufen. So kann das nicht gehen. Die Motive für diesen Antrag sind durchschaubar: haushalterische Gründe, um einer notwendigen Investition zu entgehen, den Bürgermeister in eine schwierige Situation zu manövrieren, den Landkreis zu nötigen- all das schwang wohl bei diesem „ Reißleinenbeschluss“ mit. Auch Hohen Neuendorf trägt Verantwortung für die Kinder des Kreises Oberhavel. In Sachsenhausen, in Oranienburg, in Kremmen, in Hennigsdorf, in Velten in Gransee, in Löwenberg-, in Zehdenick- in all diesen Orten werden Plätze für die Schüler des gesamten Kreises vorgehalten, auch für Hohen Neuendorfer Schülerinnen und Schüler. Eine Debatte über die Finanzierung oder die Abgabe der Trägerschaft gibt es nirgends. Das war bisher Konsens bei der Schulentwicklungsplanung im Kreis. Den haben die Antragsteller nun einseitig aufgekündigt. - Zu Lasten der Schülerinnen und Schüler, die sich für die Oberschule in Borgsdorf entschieden haben oder ihr zugewiesen werden müssen. Die Linke wird sich dafür stark machen, dass alle in diesem Schuljahr in Borgsdorf aufgenommenen Schülerinnen und Schüler bis zur 10. Klasse an diesem Standort eine gute Bildung erhalten können. Wir werden gleichermaßen den schnellen 6- zügigen Ausbau der schon in der Investitionsplanung vorliegenden Gesamtschule in Birkenwerder einschließlich einer Lösung für den Schwimmunterricht der Schülerinnen und Schüler mit Behinderung einfordern und den 6- zügigen Ausbau der Gesamtschule in Mühlenbeck auf den Weg bringen. Wenn beide Gesamtschulstandorte ausgebaut sind, muss geprüft werden, inwiefern Borgsdorf als Standort noch benötigt wird.

Die Linke ist grundsätzlich für eine Schule, in der Kinder länger miteinander lernen können und wird sich weiter für die Gemeinschaftsschule einsetzen. Die heutige Gesamtschule kommt dieser schon nahe.

Das alles aber muss mit Augenmaß passieren und nicht mit der Brechstange, wie derzeit in Hohen Neuendorf.

 

Gerrit Große, Bärbel Lange