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LINKE setzt sich für mehr Tierwohl ein

Am 16. März waren aus dem Bundestag, Kirsten Tackmann, und aus dem Landtag, Anke Schwarzenberg, die Fachpolitikerinnen für Landwirtschaft zu Besuch beim Bio-Milchhof Hoppenrade der Glambecker Rinderhof GmbH. Begleitet wurden sie vom Kreistagsabgeordneten, Ralf Wunderlich, der den Abgeordneten diesen Betrieb vorstellen und die Probleme im Rahmen eines Stallneubaus näher bringen wollte. Begrüßt wurden die Besucher von einem großen kräftigen Mann in grüner Weste. Es ist Erhard Hinz, der Geschäftsführer der AGRAR GmbH Großmutz. Er berichtet, dass sie die Milchviehhaltung im Jahr 2010 auf Bio umgestellt haben. Das heißt, dass sie auf 1.200 ha Land Futtermittel im ökologischen Landbau erzeugen. Der Landwirt, der noch nicht den Anschein macht, als würde er morgen in Rente gehen wollen, denkt aber schon an Betriebsübergabe nach. Seine Tochter Juliane Hinz, ist bereits Geschäftsführerin der Glambecker Rinderhof GmbH und soll ihrem Vater folgen. Als sie die Milchkuhherde in Hoppenrade vorstellt, kann man schnell erkennen, dass sie für ihren Beruf brennt. 140 Milchkühe sind derzeit im Stall, 160 dürften es sein. „Ich mach lieber immer etwas weniger, dann haben die Tiere nicht so viel Stress.“ Ein, zwei Kühe sehen ziemlich verschmutzt aus. „Unsere Kühe dürfen raus, können sich im Matsch wälzen oder ins Stroh legen, ganz wie sie es wollen.“ Als es zu den Kälbchen geht, kommt gerade das Milchtaxi. Ein Wagen mit viel Hightech, um Milch warm zu halten und Trinkmengen zu portionieren. „Unsere Kälber bekommen nur Kuhmilch, keinen Milchaustauscher oder ähnliches.“, sagt Erhard Hinz. Als es um den Stallneubau geht, kehrt schnell Ernüchterung ein. Der Bauantrag war noch nicht ganz gestellt, da hatte sich schon eine Bürgerinitiative gegründet. „Wir wollten immer Transparenz, sind frühzeitig zum Ortsbeirat gegangen und haben unser Projekt vorgestellt.“ Die beiden Landwirte würden gern die Milchproduktion an einem Standort zusammenziehen. Zurzeit werden trockenstehende Kühe zur Kalbung, also hoch trächtig, an einen anderen Standort gebracht. Das ist nicht nur Stress für die Tiere, sondern auch ein enormer Aufwand.  Ein moderner Stall sollte her, der die 336 Milchkühe und 214 Jungrinder an einem Standort vereint, mit Melkrobotern und automatischer Fütterung. Auch das alte Stallgebäude würde modernisiert und weitergenutzt werden. „Ja bei Melkroboter denken viele an Arbeitsplatzabbau oder Industrialisierung. Das ist aber nicht der Grund. Die Kühe können künftig selber entscheiden, wann sie gemolken werden, ob einmal oder zweimal am Tag, früh oder am Abend. Sie haben wesentlich weniger Stress. Der Stall würde auch ein „Wellnessangebot“ in Form von Bürsten vorhalten, auch hier können die Tiere selber entscheiden, wann und wie lange sie es nutzen.“ so Juliane Hinz. „Das ist genau die Landwirtschaft, die DIE LINKE möchte. Das Futter wird vor Ort angebaut und der Mist und die Gülle als Dünger aufs Feld gebracht. Das ist ökologisch und nachhaltig.“, sagt Kirsten Tackmann. „DIE LINKE setzt sich für mehr Tierwohl ein!“ Wunderlich hat von Umweltschützern aus der Region erfahren, dass seitdem nicht mehr alles totgespritzt wird, auch seltene Tierarten zurückgekehrt sind. „Ich habe Angst, dass wenn der einheimische Bauer keine Möglichkeit hat, seinen Betrieb weiterzuführen, irgendwann die Großen kommen und dann gibt es Monokultur und Chemie ohne Ende.“, so Wunderlich. Die Landes- und Bundespolitiker wollen sich das Vorhaben noch mal genauer betrachten und wo sie können, auch unterstützen. Anke Schwarzenberg möchte die Schlechterstellung bei den Emissionswerten eines Bio-Betriebes zu  einem konventionellen Erzeuger genauer unter die Lupe nehmen.