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Kultur Kommunal

(…) Rund 350 Museen, etwa 160 öffentliche Bibliotheken, Gedenkstätten, Orchester und Chöre, Boden- und Baudenkmale, Schlösser und Herrenhäuser, Kunsthäuser, Kulturzentren, Stadttheater, freie Bühnen und Galerien spiegeln sowohl eine geschichtsträchtige als auch lebendige und produktive Kulturszene in Brandenburg wider.
Jedoch gehören die Abwicklung kultureller Institutionen und die massiven Streichungen ebenso zur kulturellen Realität Brandenburgs. Kürzungen in diesem Bereich sind mittlerweile politischer Alltag hierzulande. (…)
DIE LINKE in Brandenburg steht dafür, dass im gesamten Land der Zugang zu Kunst und Kultur für alle gesichert bleibt. Mit der Politik des kulturellen Austrocknens, vor allem in Stadtteilen und kleineren Kommunen fernab der Metropole, muss Schluss gemacht werden. Dazu gehört auch, die einheimische Kulturszene zu fördern. Ansässige Künstler, die sich übers Jahr hinweg vielfältig für die Kommune engagieren, sollten auch in kommunal geförderten Projekten vorrangig zum Zuge kommen.


Linke Kommunalpolitik tritt konkret ein: 
-für den Erhalt der kommunalen Kultureinrichtungen. Kommunale Bibliotheken, Musikschulen und kulturelle Begegnungsstätten gehören weiterhin zur kulturellen Mindestausstattung in jedem Kreis. Vor allem die Städte haben hier eine besondere Verantwortung, auch für ihr Umland. Das muss im jeweiligen Kommunalhaushalt entsprechend abgesichert werden. Dabei müssen auch die Interessen der Ortsteile genügend berücksichtigt werden;
-gegen weitere Kürzungen im Kulturbereich, wie z.B. bei dem durch Volksbegehren zu Stande gekommene Musikschulgesetz. Der Bedarf an musikalischer Ausbildung ist groß, aber die Musiklehrer bekommen weder feste Anstellungen, noch ausreichend Honorar. Aber wer soll die Talente ausbilden, die wir im Lande haben?
-für stärkere Unterstützung der kommunalen Bibliotheken. Gerade angesichts der Herausforderungen der Wissensgesellschaft ist es notwendig, die Bibliotheken zu sichern und Schließungen in Stadtteilen oder kleineren Gemeinden abzuwenden. Bibliotheken müssen auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Ihre konkrete Ausstattung sollte dabei den regionalen Bedürfnissen stärker angepasst werden;
-für Vielfalt und Innovation im Kulturbereich; Dazu gehört eine solide finanzielle Absicherung der Sozio-Kultur in den Kommunen durch Programme, die der Kulturpädagogik und der freien Theaterszene zu Gute kommen. Die Neugier auf Kultur und die Spontanität künstlerischen Ausdruckswillens dürfen nicht mit dem Hinweis auf Finanzprobleme kaputt gemacht werden. Gerade diese Szene ist wichtig, damit nicht durch eine zentralisierte Kulturpolitik aus Vielfalt Einfalt wird. 
-für einen verlässlichen und finanziell soliden Verbund der Brandenburger Theater- und Orchester. Einst war dieser Theaterverbund die effizienzbesessene Begründung für die Abwicklung renommierter künstlerischer Einrichtungen, wie des Orchesters in Potsdam. Heute muss dieser Verbund ertüchtigt werden, um in den Städten Potsdam, Brandenburg, Frankfurt/Oder und darüber hinaus im gesamten Land kontinuierlich ein hochwertiges Kulturangebot zu sichern. Die bisherige Realität sieht anders aus. Dazu sollte auch das Gespräch mit den Künstlern gesucht werden, die heute oft mehr Zeit beim Transport auf Brandenburgs Straßen verbringen als bei den Proben.
-für die Pflege der sorbischen Kultur. Dies ist nicht nur für die Bewahrung und Fortentwicklung der Identität der 20.000 Sorben im Land wichtig, sondern sichert auch die kulturelle Vielfalt in Brandenburg.
-für eine enge kulturelle Zusammenarbeit im deutsch-polnischen Grenzbereich. Das ist, wie die Praxis zeigt, nicht einfach. Vor allem die Sprachbarrieren sind noch groß, oft zu hoch. Mit den Euroregionen gibt es institutionelle Strukturen, die auch dem kulturellen Austausch nützen. 

Quelle: Leitbild kommunalpolitisch gelesen S. 29-31