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Kerstin Kaiser

Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Landtag Brandenburg

Geboren 1960 in Stralsund. Verheiratet. Drei erwachsene Töchter, ein 16-jähriger Sohn.
1979-1984 Studium in Leningrad, Abschluss als Diplom-Slawistin und Hochschullehrerin.
In der Studienzeit „Inoffizielle Mitarbeiterin“ des Ministeriums für Staatssicherheit.

Seit 1980 Mitglied der SED.
1984 – 1990 Lehrerin in der Sprachintensivausbildung Russisch an der Parteischule beim ZK der SED in Kleinmachnow.
September 1989 – Kontakt zum Neuen Forum in Potsdam, Unterzeichnung des Aufrufes des NF.

1990-1995 hauptamtliche politische Tätigkeit für die PDS.
1995-1999 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Fraktion der PDS im Landtag Brandenburg
1997 – 2001 Studium der Soziologie/Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen (Grundstudium)

Seit 1999 Mitglied des Landtages Brandenburg (Direktmandat im Wahlkreis Strausberg/Petershagen-Eggersdorf / Rüdersdorf). Zunächst Familienpolitische, dann Innenpolitische, später Sozialpolitische Sprecherin der PDS-Fraktion. 2001 – 2006 Mitglied der Parlamentarischen Kontrollkommission des Landtages, die den Verfassungsschutz kontrolliert. 2004 – 2007 Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Familie des Landtages. Seit 2004 Mitglied des Präsidiums des Landtages Brandenburg.
Seit 2005 Fraktionsvorsitzende.

Bis 2007: Parteifunktionen auf allen Ebenen – u. a. Kreisvorsitzende, stellvertretende Landesvorsitzende, stellvertretenden Bundesvorsitzende, Mitglied des Parteivorstandes der PDS. Engagiert in der Frauenarbeitsgemeinschaft der PDS „Lisa“.

1993 – 1997 Abgeordnete im Kreistag Potsdam-Mittelmark, seit 1998 in Märkisch-Oderland
1994 Kandidatur für den Deutschen Bundestag - Nichtannahme des Mandates

Meinen politischen Werdegang haben unterschiedliche Erfahrungen geprägt:

Zunächst eine glückliche Zeit in der DDR, in der meine Eltern nach dem Heimatverlust im Zweiten Weltkrieg lernen, studieren und arbeiten konnten und in der ich selbst mich gefördert fühlte, in der ich mich verwirklichen konnte.

Die zweite wesentliche Erfahrung ergab sich daraus, dass ich aus dieser Dankbarkeit und aus Naivität heraus bereit war, während meines Studiums für das MfS zu arbeiten. Erst mit der Zeit kamen Zweifel an Sinn und Berechtigung dieser Tätigkeit auf, die letztlich zum Ende der Zusammenarbeit führten. Ich bin damit stets – vor allem nach 1989/90 – offen umgegangen. Für mich ist in dieser Zeit klar geworden, dass ich in der Politik wie im privaten Leben ein Miteinander  will, das die Rechte und Ansichten des Einzelnen respektiert. Ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben in der Familie wie in der Gesellschaft ist unvereinbar mit Ausgrenzung, Wegsehen, Verschweigen, Misstrauen, Bevormundung und Überwachung. Ich will auf jeden Fall, dass meine eigenen Kinder im Alter von achtzehn Jahren über ein größeres Wissen, andere Einsichten und Stärken verfügen, als damals ihre Mutter. Auch deshalb war und ist „Verdrängen und Vergessen“ für mich kein Weg.

1994 war es noch nicht möglich, mit einer solchen Biografie und mit einem solchen Umgang damit ein Bundestagsmandat anzunehmen. Der Verzicht auf das Mandat bedeutete jedoch nicht den Verzicht auf meine politische Überzeugung. Politisch aktiv geblieben bin ich, um nicht zu nicht akzeptieren, wenn durch herrschende Politik Menschen hilflos gemacht und ausgegrenzt werden. Demokratisch mitgestalten heißt für mich: Offen kritisieren und nach alternativen Wegen suchen, wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin. Neun Jahre Erfahrung als Abgeordnete des Landtages erlebe ich immer noch als Ermutigung auf diesem Weg.
Bei der Landtagswahl 2009 will ich in diesem Sinne nicht nur als die Vorsitzende unserer Fraktion im Parlament, sondern als Spitzenkandidatin unserer Partei überall im Land kämpfen und werben – als Erste unter Gleichen. Mit meiner Kompetenz und mit meinen ganz eigenen Erfahrungen.