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Landesvergabegesetz – tarifliche und soziale Mindeststandards bei öffentlichen Aufträgen

Zu viele können nicht von ihrer eigenen Arbeit leben

In unserem Land gelten gegenwärtig 43 Branchentarif verträge mit Stundenentgelten von 7,50 Euro oder weniger. Jeder 4. Brandenburger arbeitet für einen Niedriglohn. Wenn dieser tatsächlich ein Garant für mehr  Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung wäre,  müssten wir in Brandenburg seit Jahren Hochkonjunktur  haben. Das Gegenteil aber ist der Fall.

Im Juni 2008 bekamen 45.254 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte  aufstockende Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch  II [Grundsicherung für Arbeitsuchende]. Davon waren  32.764 Arbeitnehmer in Vollzeit beschäftigt. Hinzu kommen 29.080 Beschäftigte, die, weil sie geringfügig entlohnt wurden, gleichzeitig Leistungen nach dem SGB II bezogen. Nach Angaben des DBG Berlin-Brandenburg  müssen allein in der Stadt Potsdam jährlich 14,5 Mio  Euro aufgewendet werden, um Armutslöhne „aufzustocken“ (hier sind Hartz-IV-Empfänger mit Mini-Job noch  nicht einmal eingerechnet). Bezogen auf das ganze Land  geht es um 263,7 Mio Euro jährlich. 

Die Landesregierung hat bislang auf eine Niedriglohnstrategie gesetzt; der CDU-Wirtschaftsminister hat offensiv  für Brandenburg als Billiglohnland geworben. Diese Politik hat sich nicht ausgezahlt. Brandenburgs Wirtschaft  ist auf dieser Grundlage nicht stabiler geworden; die Krise hat auch Brandenburg erfasst. Gut ausgebildete und  motivierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber  auch Schulabgängerinnen und Schulabgänger wandern ab, weil sich ihnen in anderen Bundesländern bessere Einkommens- und damit Lebensperspektiven bieten.

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