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Gedenken an ermordete Sinti und Roma

Der im Dezember 1942 vor 75 Jahren von Heinrich Himmler unterzeichnete sogenannte „Auschwitz-Erlass“ markierte die systematische Ermordung der Sinti und Roma, welche aus elf Ländern Europas in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und fast alle umgebracht wurden. Der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, erinnerte am 14. Dezember in der Gedenkstätte Sachsenhausen an diese Verbrechen. „Damit hatten sich die radikalen ,Vernichtungspolitiker‘ mit ihrem völkischen Denken durchgesetzt, das auf die sogenannte ,Reinheit der Rasse‘ durch die Vernichtung aller nicht zur Volksgemeinschaft zählenden Menschen setzte“, sagte Rose. Wilhelm Höllenreiner war einer der Opfer, die Sachsenhausen überlebten. Lona Strauss-Dreißig, seine Tochter, berichtete über ihn, die Qualen, die er erleiden musste und anhaltende Diskriminierung auch nach 1945. „Mein Vater, ein unbescholtener Mann, der immer Arbeit hatte und ein erfolgreicher Boxer war, kam gebrochen aus Sachsenhausen“, sagte sie. Wilhelm Höllenreiner wurde in Sachsenhausen Opfer grausamer Versuche, wurde zwangssterilisiert, und dass nur, weil er zur Gruppe der Sinti und Roma gehörte.

Neben diplomatischen Vertretern, Brandenburgs Kulturstaatssekretärin Dr. Ulrike Gutheil sowie Mitgliedern des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der LINKEN wie der Landtagsabgeordnete Andreas Bernig, Fraktionsgeschäftsführerin Renate Harcke sowie Stefanie Rose und Ralf Wunderlich von der LINKEN Oberhavel am Gedenken teil.

In den Reden wurde nicht nur über vergangene Verbrechen gesprochen, sondern auch auf heutige Entwicklungen hingewiesen. Denn europaweit treffen Nationalismen und völkisches Denken wieder auf fruchtbaren Boden und gefährden damit die hart erkämpften Grundwerte unserer Verfassung. „Nie wieder dürfen Herkunft, Religion oder Ethnie Anlass zur Verletzung der Menschenwürde sein und schon gar nicht zu Verfolgung und Verbrechen. Es ist unerlässlich, dass wir uns gegen noch immer stattfindende Diskriminierungen und Vorurteile gegen Minderheiten einsetzen.“, fasst Stefanie Rose, Kreisvorsitzende der LINKEN Oberhavel, am Ende der Gedenkveranstaltung zusammen.