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LINKE Liebenwalde und Löwenberger Land vollziehen die seit langem beschlossene Hochzeit

Neuer Vorstand gewählt

Mit der Vorstandswahl am vergangenen Freitag vollziehen die Ortsverbände der LINKEN Liebenwalde und Löwenberger Land die seit langem beschlossene Fusion bzw. Hochzeit. Den neuen Ortsverband Liebenwalde/Löwenberger Land führt in den nächsten zwei Jahren der 49jährige IT Systemkaufmann und Leiter des Wahlkreisbüros Oranienburg der Bundestagsabgeordneten Anke Domscheit-Berg, Ralf Wunderlich. Im Ehrenamt ist Wunderlich noch der Geschäftsführer der Kreispartei und Mitglied des Kreistags Oberhavel, wo er stellvertretender Fraktionsvorsitzender ist. „Mir ist wichtig, dass sich der neue Vorstand als Team begreift. Die großen Herausforderungen, die die Parteien im ländlichen Raum alle haben, kann nicht ein Vorsitzender allein bewältigen.“ Ihm zur Seite stehen, als Stellvertreterin die in Hammer lebende 69jährige Rentnerin Anett Krüger, die dort Stadtverordnete und Vorsitzende ihrer Fraktion ist. Um die Finanzen wird sich der 62jährige Diplomlandwirt Ralf Ulrich Steinberg kümmern. Er ist der Vorsitzende der Fraktion LINKE/FDL in der Gemeindevertreterversammlung des Löwenberger Landes. Der neue Vorstand hat sich einige Ziele gesteckt: „Wir wollen in unseren Beitrag leisten, dass DIE LINKE im Hebst bei der Bundestagswahl ein zweistelliges Ergebnis erzielt. Dafür werden wir neben den klassischen Wahlkampfmitteln, wie Plakate hängen, Flyer verteilen und den Infoständen, auch zu Kaffeenachmittagen und Grillabenden zu uns in die Gärten einladen. Auch wenn die Inzidenzen im Moment noch gering sind, wollen wir möglichst im Freien bleiben, dass nicht noch der Wahlkampf zu einer vierten Welle beiträgt. Einladen zu solchen Gartenveranstaltungen können aber auch Nichtgenossen. Ich sorge dafür, dass dann auch die Kandidatin in den Garten kommt.“, so Wunderlich den Interessenten unter info@dielinke-ll.de oder 033084 507272 erreichen können. Als zweites kurzfristiges Ziel benennt Wunderlich die Landratswahl, die voraussichtlich Ende November diesen Jahres stattfinden wird. „Ich finde es nicht gut, dass ein für 8 Jahre gewählter Landrat vorzeitig in den Sack haut und seine Wähler*innen in dieser schweren Zeit allein lässt. Schröder hat wenigstens bis nach seiner Amtszeit gewartet, um dann in einen wesentlich besser bezahlten Job in die freie Wirtschaft zu wechseln. Viel Zeit ist es nicht, um eine geeignete Kandidatin aufzustellen.“ Ginge es nach Wunderlich, wäre die neue Landrätin weiblich und käme aus dem Nordkreis bzw. dem ländlichen Raum. „Der Landratswahlkampf wird für uns, nach der kräftezehrenden Bundestagswahl, eine große Herausforderung und der alte Landrat hat nicht wirklich etwas dazu beigetragen, dass die Wähler:innen die Wichtigkeit dieses Amtes erkennen. Es wird schwer, ausreichend Menschen an die Urne zu bewegen. Wir wollen das ein Landrat direkt gewählt wird und werden alles dafür tun, dass ein ausreichendes Quorum erfüllt wird.“ Nach den langfristigen Zielen des Ortsverbandes gefragt, antwortet Wunderlich: „Wir wollen, dass unser Handeln in der Stadtverordnetenversammlung und in der Gemeindevertretung erlebbarer wird, nur so können wir Menschen für Kommunalpolitik begeistern. Und der neue Ortsverband startet ja nicht ohne Problem. Noch haben wir eine Struktur vor Ort, auch wenn wir nicht grundlos geheiratet haben. Mit einem Altersdurchschnitt von über 65 wird es aber schwer, die ganzen Wahlkämpfe und anderen Aufgaben zu stemmen. Wir brauchen dringend Verstärkung und Verjüngung wenn wir auch in 10 Jahren noch im ländlichen Raum als LINKE vorhanden sein wollen. Das wird uns nicht immer einfach gemacht. Parteien werden nicht gern gesehen, das geht nicht nur unserer Partei so. Zum Beispiel sollte nach meiner Meinung zu jedem Erntefest, zu jedem Stadt- oder Ortsfest die Möglichkeit bestehen, sich auf einer Demokratiemeile mit anderen Vereinen und Verbänden zu präsentieren. Im Löwenberger Land dürfen Parteien keine öffentlichen Einrichtungen benutzen. Wie sollen sie denn dann ihrem im Grundgesetz verankerten Auftrag nachkommen, wenn sie aus diesen Häusern ausgesperrt sind? Wie sollen sie an der Meinungsbildung mitwirken? Man könnte in Gaststätten gehen, die kosten nicht nur Geld, sondern sind bei uns im ländlichen Raum ja immer weniger vorhanden. Auf den Dörfern bleiben da nur die Gemeinschaftshäuser. Da müssen wir unbedingt ran. Ich will eine lebhafte Diskussion um die großen und kleinen Themen. Und Themen gibt es genug die zur Diskussion anstehen. Wie wird die Schullandschaft künftig im Norden aussehen? Die öffentliche Diskussion des Schulentwicklungsplanes ist vor der Beschlussfassung dringend geboten. Wo wird künftig noch ein Bus fahren? Solche Fragen müssen wir jetzt diskutieren und dafür streiten, dass es auch im ländlichen Raum einen besseren Öffentlichen Personen Nahverkehr gibt! Auch hier wird recht bald ein Plan für die nächsten fünf Jahre beschlossen. Wo wird es künftig noch ein Krankenhaus geben und was wird aus meiner Hausarztpraxis, wenn der Arzt in den Ruhestand geht? Ist unser Angebot an Kindertagesbetreuung ausreichend und sind Schließzeiten in den Sommermonaten noch zeitgemäß? Können unsere Verwaltungen mehr für Umweltschutz tun? Wie können wir die Auswirkungen des Klimawandels für die Landwirte, zum Beispiel durch Wasserrückhaltesysteme oder der Beratung beim Anlegen von Agroforsten, erträglicher machen?“ Solche Fragen will Wunderlich mit den Menschen vor Ort und mit Fachleuten diskutieren und nach Lösungen suchen.