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Wendeman(n)över – Frauen und der Mauerfall

Der Film “Wendeman(n)över” (WDR) zeigt authentisch, wie (Ost)-Frauen die Umbruchzeit 1989 erlebt haben, welche Wünsche und Hoffnungen sie hatten und wie sie in der Bundesrepublik, einem anderen Rechts-, Wirtschafts- und Gesellschaftssystem angekommen sind. In der DDR waren 90 Prozent der Frauen erwerbstätig, Kindertagesstätten kostenlos, hatten Frauen das Recht auf körperliche Selbstbestimmung, Schwangerschaftsabbrüche waren in den ersten 12 Wochen legal. Mit dem Beitritt der DDR zur BRD gingen nicht nur viele Arbeitsplätze verloren, sondern auch viele Rechte für Frauen, noch heute sind Abtreibungen strafbar (§218 StGB) und dürfen Gynäkolog:innen auf ihren Internetseiten nicht einmal erwähnen, welche Abbruchmethoden sie durchführen, denn auch das ist strafbar nach geltendem Recht (§219a StGB). Eine der von der Regisseurin Sabine Michel im Film portraitierten Frauen ist die heutige Bundestagsabgeordnete der LINKEN, Anke Domscheit-Berg aus Fürstenberg/Havel, die zur Zeit des Mauerfalls 21 Jahre alt war.

Filmzeit im Fürstenberger Verstehbahnhof

Der Film “Wendeman(n)över” (WDR) zeigt authentisch, wie (Ost)-Frauen die Umbruchzeit 1989 erlebt haben, welche Wünsche und Hoffnungen sie hatten und wie sie in der Bundesrepublik, einem anderen Rechts-, Wirtschafts- und Gesellschaftssystem angekommen sind. In der DDR waren 90 Prozent der Frauen erwerbstätig, Kindertagesstätten kostenlos, hatten Frauen das Recht auf körperliche Selbstbestimmung, Schwangerschaftsabbrüche waren in den ersten 12 Wochen legal. Mit dem Beitritt der DDR zur BRD gingen nicht nur viele Arbeitsplätze verloren, sondern auch viele Rechte für Frauen, noch heute sind Abtreibungen strafbar (§218 StGB) und dürfen Gynäkolog:innen auf ihren Internetseiten nicht einmal erwähnen, welche Abbruchmethoden sie durchführen, denn auch das ist strafbar nach geltendem Recht (§219a StGB). Eine der von der Regisseurin Sabine Michel im Film portraitierten Frauen ist die heutige Bundestagsabgeordnete der LINKEN, Anke Domscheit-Berg aus Fürstenberg/Havel, die zur Zeit des Mauerfalls 21 Jahre alt war.

Die Netzpolitikerin kommentiert zum Film: “Dass dieser Dokumentarfilm entstand und in der ARD gezeigt wurde, ist etwas Seltenes und so sehr ich mich darüber freue, so sehr stört mich, dass der Osten und seine besondere Geschichte in ARD und ZDF aber auch in westdeutschen Regionalsendern üblicherweise kaum vorkommt. Die DDR war mehr als Mauer und Stasi, und die Zeit nach dem Mauerfall brachte für viele Ostdeutsche extreme Umbrüche, Existenzprobleme und Unsicherheit. Es wäre wichtig, darüber mehr zu erfahren, gerade im Westen, gerade auch bei ARD und ZDF. Zu oft ist die Erinnerungskultur rein westdeutsch geprägt, das hat natürlich Auswirkungen. Vielleicht ändert sich jetzt daran etwas, das wäre ein wichtiger Beitrag zur Vollendung der Einheit. Ich hoffe auch, dass wir endlich die Paragrafen 218 und 219a aus dem Strafgesetzbuch loswerden, die Abtreibungen und Informationen über Abtreibungen durch Fachärzte unter Strafe stellen. Als junge Frau, die ungewollt schwanger war, hatte ich es in der DDR leichter, als junge Frauen heute, drei Jahrzehnte später. Das sollte nicht länger so sein!”

Die Abgeordnete lädt am 32. Jahrestag des Mauerfalls, dem 9. November 2021 um 19 Uhr in den Verstehbahnhof im Bahnhofsgebäude Fürstenberg/Havel ein, wo der Film gezeigt und anschließend mit prominenten Gästen und dem Publikum diskutiert wird: mit der Regisseurin Sabine Michel, der mit Ostthemen profilierten Journalistin und Autorin Sabine Rennefanz und der Musikerin und Aktivistin Sookee, die ebenfalls im Film vorkommt.

Für die Veranstaltung gilt aus Platzgründen das 2G-Konzept (Genesene und Geimpfte mit Nachweis), der Eintritt ist frei.